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Wumms!

  • ghochstein
  • 27. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Wir haben keine Zeit, den Zaun zu flicken, weil wir den ganzen Tag Hühner jagen“ – wer auch immer dieses Bonmot erfand, hat die Situation in vielen Unternehmen und Organisationen damit wunderbar auf den Punkt gebracht. „Dringend“ schlägt „wichtig“ ist eine der gängigen Beobachtungen im heutigen Unternehmensalltag. Das Tagesgeschäft und die Störungen darin beschäftigen uns schon mehr als genug. Für Strategiearbeit, Innovation und Optimierung bleibt da nur wenig Zeit. Dabei mangelt es den meisten Unternehmen nicht an guten Ideen für solche Transformationsthemen. Auch sorgt der Rest der Welt regelmäßig für neue Herausforderungen. Rahmen-bedingungen wie Gesetze ändern sich, neue Wettbewerber oder Produkte tauchen in unseren Märkten auf – die Liste der äußeren Einflüsse auf unser Geschäft ist beliebig lang. Alles Dinge, die uns als Unternehmen eigentlich nötigen, uns intensiv um Transformation und Veränderung zu kümmern.



Das wissen wir als Menschen und Unternehmen auch, obwohl wir manches davon gerne verdrängen oder uns schön reden. Die meisten Unternehmen und Organisationen haben kein Erkenntnis-, sondern ein erhebliches Umsetzungsdefizit bei ihrer Transformations- und Strategiearbeit. Sie legen keinen Fokus auf die Arbeit an den neuen Themen, das soll bestenfalls nebenbei oder zusätzlich zum Tagesgeschäft erfolgen.


Auch die „Wohlfühlzone“ kann eine Bremse für Arbeit an wirklichen Veränderungen sein. Wir Menschen arbeiten am liebsten an Dingen, die wir gut kennen und die wir können. Das gibt uns Sicherheit und macht uns ein gutes Gefühl. Alles Neue hingegen bereitet den meisten von uns erst einmal ein mulmiges Gefühl. Arbeiten wir an neuen Themen, verlassen wir unsere „Wohlfühlzone“ der bekannten Tätigkeiten und Gewohnheiten. Das Tagesgeschäft ist das beste Beispiel dafür. Wir kennen es gut, und obwohl wir manches mal darüber schimpfen, gibt es uns doch die Sicherheit, nach der wir so sehr suchen.  


Wir sehen durchaus das Loch im Zaun, um im Bild zu bleiben. Vielleicht haben wir auch schon einen Plan, wie der Zaun zu reparieren ist. Aber der Sprung von der Erkenntnis zum Tun ist weit, jedenfalls dann, wenn das Thema groß oder schwierig ist. Wir finden auch rasch viele gute Gründe, warum wir gerade jetzt nicht daran arbeiten können. Die Zeit fehlt, ich kenne mich damit nicht aus und so weiter und so fort. Erklärungen, warum das nicht geht, sind rasch zur Hand. Der „Wumms“, den Sie brauchen, um aus einer Idee etwas wirklich Nutzbares und Wertbringendes werden zu lassen, bleibt so vorläufig noch ein Rohrkrepierer.


Wie also kommen Sie bei Bedarf heraus aus einer solchen Falle, die Ihnen ein Stück weit die Zukunft stehlen kann? Natürlich und am besten mit einem Mindset, welches alles Neue erst einmal neugierig begrüßt und nicht mit Sorge oder gar Angst betrachtet. Diesen Mindset wiederum können Sie ganz praktisch und pragmatisch über Ihre Managementarbeit entwickeln. Starten Sie damit, auf die Gründe zu schauen, die Sie und Ihre Mitarbeiter derzeit hindern, an der Zukunft zu arbeiten. Setzen Sie diesen Dingen dann gezielte Routinen und Werkzeuge entgegen - so einfach ist das und darum vermutlich auch zugleich so schwierig.


Hier einige Klassiker als Beispiele:

Wir haben keine Zeit für sowas…

Doch, haben Sie ganz bestimmt. Sie werden sicher noch Zeit für Dinge verschwenden, die keinen neuen Wert für Ihre Kunden oder für Ihr Unternehmen schaffen. Über Hebel und Werkzeuge wie Lean Management, „Kalender DETOX“ oder die eindeutige Rollen- und Aufgabenklärung für alle Mitarbeiter beispielsweise sind Sie in der Lage, sich intern viel Zeit für die Transformationsarbeit zu verschaffen. Und eine kritische Prüfung und Neuentscheidung ihrer Prioritäten im Unternehmen bringt Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenso weitere interne Ressourcen für Ihre Transformationsarbeit.

Das haben wir noch nie gemacht, das kann ich nicht…

Stimmt wahrscheinlich, denn es geht ja um etwas, was für Sie als Unternehmen neu ist. Also müssen Sie persönlich und als Organisation etwas Neues lernen. Das findet erstmal außerhalb der Wohlfühlzone statt. Das ist aber genau dort, wo Wachstum entsteht. Hinter dem „das kann ich nicht“ steht unterschwellig oft ein „das will ich nicht“ oder ein "ich habe Angst davor", eben weil Ihre Leute damit ihre bisherige Wohlfühlzone verlassen müssen. Hier sind Sie als Führungskraft gefragt. Nehmen Sie Ihrem Team die Angst, auf Neuland zu gehen, bieten Sie Ihre Unterstützung an und machen Sie Mut. Sagen Sie aber ebenso klar, dass dieses Lernen und die Arbeit auf dem Neuland notwendig ist und erledigt werden muss. Empathische Führung mit Klarheit in der Sache ist hier Ihr Schlüssel, diesen Glaubenssatz aus dem Weg zu räumen.

Das geht nicht…

Doch, das geht, wenn die Beteiligten Ihre Perspektive ändern und nach der neuen Perspektive handeln. Was meint das? Unser Denken und unsere Wahrnehmung bestimmt unsere Sprache und natürlich auch unser Handeln, zumindest den bewussten Teil davon. Umgekehrt kann die Sprache unsere Wahrnehmung auf bestimmte Dinge verändern. Sagt also jemand „das geht nicht“, glaubt er das vermutlich wirklich und hat sich damit von vorneherein die Lösung dieser Aufgabe unmöglich gemacht. Drehen Sie doch seine Wahrnehmung um und verändern Sie seine Perspektive. Fragen Sie zurück „was muss denn geschehen, damit… das geht?“. Vielleicht sind die ersten Ideen und Antworten, die dann kommen, noch nicht praxistauglich. Aber Sie haben Ihren Kollegen oder Mitarbeiter damit aus der mentalen Selbsthemmung herausgeführt und in einen Lösungsraum geführt. Ein unglaublich wirkmächtiges Werkzeug guter, empathischer und wirksamer Führung.


Die Liste der Optionen und Werkzeuge, mit denen Sie Ihren "Zaun flicken" und den wichtigen Themen in Ihrem Unternehmen wieder Zeit, Priorität und Unterstützung verschaffen können, ist natürlich ungleich länger. Sie finden noch viel mehr einfache und pragmatische Wege, mittels derer Sie aus einem Umsetzungsdefizit herauskommen können. Methode, Mindset und Führung gehen dabei immer Hand in Hand. Gehen Sie einen solchen Weg ausreichend lange und nachhaltig, bringen Sie nebenbei Ihre Unternehmenskultur gleich ein gutes Stück weit voran hin zu einer mutigen Macher-Kultur. Dann laufen Sie selber und läuft auch Ihre Organisation immer seltener den Hühnern hinterher. Wirksamkeit entsteht und Ihr Handeln und Tun zahlt wieder maximal auf Ihre Unternehmenszukunft ein.


Wumms!


Quelle: Pexels / www.pexels.com  Urheber: cottonbro  Lizenz: Pexels-Lizenz


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